„Das Weihnachtskonzert ist das Ereignis im Jahr, an dem alle aus ihrer Hektik heraus zusammenkommen und für mich das Ereignis, an dem Weihnachten wirklich beginnt. Die Zeit der Besinnlichkeit, des Friedens, des Beisammenseins und der Freude.“
Diese Worte hallten am 19. Dezember durch die vollen Reihen der gespannt wartenden Zuschauer, Familien und Schüler, die in großer Vorfreude auf diesen Tag gewartet hatten und jetzt hier im gedimmten Licht der eindrucksvollen Basilika in Johannisberg gemeinsam auf die wundervolle Kulisse blickten. Modern abstrahierte Engel, silbern, golden angemalt, vor lila Grund und gesäumt von zwei großen Tannen, glänzten im warmen Licht den Zuschauern entgegen, als nach dieser Begrüßung durch Frau Dr. Gebauer zunächst das hoch angesehene und begehrte Stipendium der Ingrid zu Solms-Stiftung von Dr. Ingrid Gräfin zu Soms-Wildenfels verliehen wurde. Dieses Stipendium dient zur Förderung von jungen Frauen in geistig kreativen Fächern, ehemals nur Medizin, heute jedoch auch die Naturwissenschaften und wurde dieses Jahr zum 15. Mal vergeben. „Maike Weber“, verkündete die Gräfin stolz und zeichnete Maike durch eine Urkunde, den Preis und ihre Worte aus, die ihre besonderen schulischen Leistungen und ihr Talent hervorhoben.
Im Anschluss folgte eine beeindruckende Kombination aus verschiedensten Musikstücken und Vorstellungen der durch Herrn Dr. Müller betreuten DS-Kurse der E-Phase. Hervorragende Solisten wie der gewohnt sicher auftretende Andreas Petrea mit seiner sehr dynamisch gespielten Nocturne von Chopin oder Alexander Liemen gestalteten den Abend maßgeblich. Alexander trat mit seiner Blockflöte im Duett mit Roman Twardy, dem Musiklehrer, der das Konzert organisiert hatte, am Klavier auf und verzauberte das Publikum mit spielerischem Talent und dem harmonischen Zusammenspiel mit Herrn Twardy.
Besonders hob Frau Dr. Gebauer in ihrer Verabschiedungsrede den dritten Solisten Laurenz Thieleke hervor, der an der Klarinette, begleitet durch das Orchester, ein sehr besinnliches, feierliches Konzert von Mozart vorspielte.
Weiterhin wechselten sich traditionelle Weihnachtsstücke wie Ave Maria mit modernen Stücken ab, unter denen auch „All I want for Christmas is You“ war, das mit Beatrice Popescu als Sängerin für allgemeine Gänsehaut in den staunenden Reihen sorgte. Unglaublich facettenreich wurde das Konzert dadurch gestaltet, dass auch kraftvolle, gut gelaunte, für die Weihnachtszeit aber eher unübliche Stücke wie „Cum-ba-yah Ba-yah“ mit a capella-artigem Charakter unter den Zuschauern großen Anklang fanden und für Heiterkeit sorgten. Und die zum Anfang beschriebene weihnachtliche Atmosphäre von Besinnlichkeit, Frohmut und friedvollem Beisammensein wurde auch durch die Szenen der DS-Kurse hervorgerufen, die in unterschiedlicher Besetzung und einheitlich schwarzer Kleidung „Dem Allgegenwärtigen“, „Der Zürichsee“ und „Eindrücke“ schlicht, aber eindrücklich inszeniert vorführten und durch die Thematik von Freundschaft, Lebensglück, Natur und Gott beeindruckten.
Zum Schluss hin sprach Frau Dr. Gebauer erneut Worte des Dankes an alle Beteiligten aus, hob noch einmal die wunderbare Kulisse hervor und endete mit der Aufforderung die besondere Zeit an Weihnachten in tollen Gesprächen und in Besinnlichkeit mit der Familie zu verbringen. Den Abschluss stellte daran anknüpfend ein gemeinschaftlich gesungenes „Oh, du Fröhliche“ dar, bevor dann alle zum Verzehr des von Eltern verkauften Glühweins und der Brezeln in die Weihnachtszeit hinausströmten.
Philipp Brandes, Q1