„Sprache ist eine Waffe!“
Am 21.11.13 folgte Herr General Klink dem Ruf von Major d. R. Grosch in den Rheingau um an der Internatsschule Schloss Hansenberg einen Vortrag zu halten. Herr Klink, Kommandeur des Landeskommandos Hessen, brachte den SchülerInnen hierbei die Strukturen und Akteure der europäischen Sicherheitspolitik näher.
Zu Beginn legte er kurz die Geschichte der GSVP dar und beschrieb seinen Werdegang vom Abitur bis heute. Er sprach dann vom Grund für die Einrichtung einer gemeinsamen Verteidigungspolitik, welcher die „europäische Unfähigkeit, die Balkan-Krise vor der eigenen Haustür zu lösen“ gewesen sei. Weiterhin beschäftige der Militärstab der EU heute nur etwa 200 Mitglieder. Klink unterstrich aber, dass besonders die „Arbeitsebene“, die Leute, die im Hintergrund arbeiten, von großer Bedeutung für das einwandfreie Funktionieren des Stabs seien. Aktuell führt die EU zivile und militärische Operationen im Nahen Osten, in Afrika und in Europa selbst durch. Alle Entscheidungen bezüglich eines Einsatzes müssen, so Klink, alle Mitgliedstaaten der EU einstimmig annehmen. Das sei ihm aber lieber, als Missionen durchzuführen, mit denen der Nachbar nicht einverstanden sei. Herr Klink erzählte im weiteren Verlauf sehr offen von seiner Tätigkeit als Vorsitzender in einer Arbeitsgruppe des European Union Military Comittee. Es sei sehr schwierig gewesen, die Interessen von 27 Vertretern mit unterschiedlichen Mentalitäten zu bündeln. Die englische Sprache, die in der Arbeitsgruppe gesprochen werde, sei generell oft ein Hindernis für ein gleichberechtigtes Verständnis aller Mitglieder.
General Klink beendete seinen Vortrag mit einer Metapher für die Entwicklung seiner Arbeit: Zuerst habe er am Fuße eines Berges gestanden, der in der Sonne schön aussah. Prompt beschloss er, den Berg zu besteigen, obwohl er die Spitze, die in dichtem Nebel gehüllt war, nicht erkennen konnte. Andere Bergsteiger schlossen sich ihm an und gemeinsam kletterten sie frohen Mutes immer weiter hinauf. Als dann die Tage vorbeizogen, Stürme aufzogen und Kälte hereinbrach, verkrochen sich die Bergsteiger in ihren Zelten und warteten. Obwohl sie auf ihrem Weg immer Schwierigkeiten haben, ist es für sie keine Option, aufzugeben und umzukehren.
Nach dem Vortrag hatten die SchülerInnen noch die Möglichkeit, Fragen an Herrn Klink zu stellen, auch solche, die sich um die Bundeswehr im Allgemeinen drehten. Eine Stunde dauerte die Fragerunde, in der man merkte, dass das Interesse für das Thema sehr groß ist.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn General Klink für den hochinteressanten und spannenden Vortrag und laden ihn ein, jederzeit wiederzukommen.