Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht! - Joachim Ringelnatz
Als ich Ende April davon erfuhr, dass es für uns zurück an den Berg ging, habe ich mir viele Fragen gestellt. Klar war nur: Am Berg würde es von nun an anders sein.
Am Sonntagabend nach dem Maifeiertag reisten wir, die Q2, also an – im Gepäck neben einer Mischung aus Vorfreude und Ungewissheit auch der Mund-Nasen-Schutz und das Regelwerk für unser künftiges Zusammenleben. Besuche in anderen WGs waren nicht mehr möglich, außerhalb der Zimmer herrschte Mund-Nasen-Schutz-Pflicht und in der Mensa wurde Schichtbetrieb eingerichtet.
Viele der Regeln, die vor vier Wochen tägliche Praxis waren, sind nun schon Schnee von gestern. Eine WG gilt mittlerweile offiziell als Hausstand – vorher waren es nur die Doppelzimmer. Mit entsprechendem Hygienekonzept ist in einem gewissen Rahmen inzwischen auch wieder die Nutzung der Sport- und Freizeitanlagen möglich.
Im Gegensatz zu den Internatsregeln hat sich im Schulbetrieb seit unserer Rückkehr wenig verändert. Bevor wir zurückgekehrt sind, hatten wir Online-Unterricht nach dem normalen Stundenplan, was dem neuen Alltag viel Struktur gegeben und wirklich gut funktioniert hat. Nach so vielen Wochen mit Audio- und Videokonferenzen war es aber auch schön, wieder persönlich miteinander im Unterrichtsgespräch zu stehen. Wir sitzen nun an Einzeltischen, die in entsprechendem Abstand aufgestellt sind. Größere Kurse werden in der Aula oder in der Sporthalle unterrichtet, die zur Verfügung steht, weil der Sportunterricht im Moment ausfällt.
Der Hansenbergspirit jedenfalls hat nicht unter den neuen Regularien gelitten. Einige unserer Mitschüler blieben zwar risikogruppenbedingt zu Hause – den geselligen Samstagabend (unter Wahrung des Mindestabstandes) müssen sie aber trotzdem nicht verpassen, denn per Videoanruf schalten wir sie einfach dazu. Auch als die E-Phase vor zwei Wochen zurück an den Berg kam, kehrte mit ihr ein weiteres Stück Lebendigkeit wieder. Und wenngleich viele Freizeitaktivitäten nun wegfallen – unter dem Motto „Together apart“ haben wir viele kreative Ideen für die veränderten Umstände entwickelt, zum Beispiel ein- bis zweimal wöchentlich auf dem Campus stattfindende Abstandskonzerte.
Wir sind dankbar dafür, dass wir wieder an den Hansenberg zurückkehren durften - unter Freunden ist die neue Situation schließlich viel besser zu bewältigen.
Juliane Walther, Q2b