02. - 03.11.2018

Mentorenfortbildung

12 Kollegen versammelten sich Anfang November zu ihrer ersten Mentorenfortbildung, um dem Personenzentrierten Ansatz (PZA) für die mentorielle Begleitung an der Internatsschule Schloss Hansenberg nachzuspüren. Dr. Flender hatte dazu geladen und war sichtlich froh, dass alle Mentoren, die ja in der Schule ebenfalls vielseitig engagiert sind, Zeit hatten, sich zwei Tage auf die Aufgaben als Mentor zu konzentrieren beziehungsweise vorzubereiten. Wir hatten sogar das Vergnügen, die neue Psychologin, Frau von Eicke kurz vor ihrem Arbeitsantritt schon kennen zu lernen.

Nach einem Einstieg mit Focusing, das Dr. Flender mit uns durchführte, folgte ein Kurzreferat zweier Kollegen über die Thesen von Carl Rogers und Behr (et alii) sowie eine Übung zur Selbstexploration, in der Aussagen von Mentees in einer Skala ein- und zugeordnet wurden. Anschließend befassten wir uns mit der ersten Intervision. Die Analyse und Rückmeldung zu einem Gespräch eines Mentors mit seinem Mentee war für die meisten Neulinge ein erhellender und interessanter Einblick in die Aufgaben eines Mentors, nämlich dabei zu helfen sich selbst zu entdecken und seinen Weg zu finden.

Nach theoretischen Hinweisen und der Mittagspause wurden Kernbegriffe des PZA wie Empathie, Bedingungsfreie Wertschätzung und (In-)Kongruenz erläutert und diskutiert. Doch am intensivsten waren eigentlich die Gespräche in Tandems (zwei Kollegen gemeinsam), denn hier konnten wir unter einer Aufgabenstellung Persönliches einbringen und Gesprächsführung üben. 

Nach dem Abendessen gab es dann noch allerhand Kollegiales in loser Runde zu besprechen. Auch hier gaben Privates und Dienstliches ein heiteres Stelldichein.

Mit der Eingrenzung der Zielfindung ging es dann am nächsten Morgen ans „Eingemachte“. Wir hatten die Erfahrung gemacht, dass es selbst uns als (lebens-)erfahrene Kollegen schon schwer fällt konkrete, erreichbare, realistische Ziele exakt zu formulieren. Wie geht es dann wohl unseren Schülern, beziehungsweise Mentees? 

Nach einer intensiven Übung zum körperbezogenen Selbstgespür, die Dr. Mazanek mit uns veranstaltete, forderte die Arbeit mit der Bildkartei uns wieder persönlich in unseren Tandems. Hier findet ein Bild einen Teilnehmer, wie Dr. Flender uns mitteilte, und genauso wars. Jedes Bild hatte einen persönlichen Hintergrund, dem der eine oder die andere noch gar nicht voll bewusst war.

Nach einem Kaffee erhielten wir noch theoretische Hinweise und Grundlagen für unsere Arbeit mit den Mentees zu Hause. Ein sehr dichtes, intensives und nachhaltiges Wochenende ging damit vorüber und brachte uns tiefere Einblicke in das Verständnis von Gesprächsmethodik und Hintergründen. Wir hoffen, dass unsere Mentees davon profitieren können und merken, dass ihre Lehrer sich weiterbilden und entwickeln wollen, damit eine bestmögliche Ausbildung in all ihren Facetten am Hansenberg gewährleistet bleibt.  

Damit das so bleibt, wollen wir uns erneut, und kontinuierlich zur Intervision, zur Reflexion unserer mentoriellen Gesprächsführung treffen.

Roman Twardy