Pünktlich gegen halb zehn kam die in mehreren Bussen angereiste gesamte Hansenberger Schülerschaft in Worms an. Anlässlich des sich am folgenden Tage jährenden Gedenktages der Reichspogromnacht wurde diese Fahrt zum Anlass genommen, der zahlreichen Juden zu gedenken, die Opfer des Nationalsozialismus geworden waren. Von drei sachkundigen Kulturführern wurden wir dann am jüdischen Friedhof empfangen.
Uns wurde als erstes die im warmen Herbstlicht unheimlich schön und schlicht wirkende Begräbnisstätte näher gebracht. Unter anderem erfuhren wir, dass sie die älteste erhaltene ihrer Art ist – sie beherbergt noch einen Grabstein aus dem Jahre 1076 n. Chr.
Zwei Stunden später hatten alle Hansenberger die Gelegenheit, die älteste deutsche Synagoge zu besuchen, die durch Übergriffe der Bevölkerung unter dem Nazi-Regime teilweise zerstört und später wiederaufgebaut wurde.
Im Keller der Synagoge befand sich außerdem eine der ältesten Mikwen (jüdisches Ritualbad) in Deutschland, welche wir besichtigen durften.
Beendet wurde dieser interessante Herbsttag mit Musik unter der Initiative von Musiklehrer Niko Lamprecht vor dem Friedhofstor und dem Vollziehen eines traditionellen jüdischen Rituals, das darin bestand, einen Stein auf das Grab des Verstorbenen zu legen.