Am Dienstag, den 26. Februar 2015, nahmen 17 Schülerinnen und Schüler an einer Exkursion zur Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt teil. Wir besuchten das Schülerlabor Advanced, wo wir die Möglichkeit hatten, ein oder zwei von sieben Experimenten aus dem Bereich der Radioaktivität zu wählen und selbstständig durchzuführen. Am vorherigen Studientag hatten wir uns bereits in Gruppen zusammengefunden und die Experimente inhaltlich vorbereitet.
Um 9:30 Uhr kommen wir mit unserem betreuenden Lehrer, Herrn Seidel, an der GSI an und erhalten Besucherausweise an der Pforte. Wir werden freundlich von Herrn Torsten Gürges und Herrn Kai Zimmer empfangen, die uns im Folgenden auch bei den Experimenten unterstützen. Nach einer kurzen Einweisung über den Gebrauch der Materialien und einigen Sicherheitshinweisen haben wir nun bis zur Mittagspause Zeit, die Messungen zu den Experimenten durchzuführen und auszuwerten. Zwischendurch zeigt und erklärt uns Herr Gürges die beeindruckende „Nebelkammer“, in der die uns ständig umgebenden α-, β- und γ-Teilchen sichtbare Spuren hinterlassen. Um 12:30 Uhr gehen wir in die Kantine zum Mittag essen. Franca Schneider und ich treffen den Physiker Herrn Dr. Andronic, der uns während eines Schülerpraktikums an der GSI im letzten Jahr betreute. Es ist interessant, sich über den neuesten Stand der Dinge auszutauschen.
45 Minuten später geht es weiter mit einem Vortrag über die Forschungseinrichtung und den sich im Bau befindenden Anbau FAIR („Facility for Antiproton and Ion Research“). Anschließend führt uns Herr Zimmer über das Gelände. Wir besichtigen den Kontrollraum, von wo aus der SIS („Schwerionensynchroton“), der ESR („Experimentierspeicherring“) und der Linearbeschleuniger UNILAC überwacht werden. Auf dem Weg zur Experimentierhalle sehen wir baumlose Flächen im Wald, wo die Beschleunigeranlage FAIR gebaut wird. Sie soll 2017 fertiggestellt und ein Jahr später für Experimente genutzt werden können. In der nebenan liegenden Halle angekommen, können wir einen Blick auf den Linearbeschleuniger und einige Detektoren werfen, da diese gerade nicht in Betrieb sind. Um bei Inbetriebnahme vor gefährlicher Strahlung zu schützen, sind die Beschleuniger und Experimente mit dicken Betonblöcken abgeschirmt. Kurz darauf werden wir noch in das ehemalige Tumorbehandlungszimmer geführt. 1997 wurde dort weltweit zum ersten Mal ein Patient mit Ionenstrahlen von einem Hirntumor geheilt. Ionenstrahlen haben im Vergleich mit anderen Strahlen den Vorteil, dass die Stelle, an der die meiste Energie freigesetzt wird, millimetergenau bestimmt werden kann. Seit 2009 werden an der GSI keine Behandlungen mehr durchgeführt, sondern nur noch in diesem Bereich geforscht. Stattdessen gibt es nun eine kleinere Version des dafür nötigen Beschleunigers in einer Klinik in Heidelberg.
Kurz vor 15:30 Uhr bedanken und verabschieden wir uns von unserem Betreuer und fahren mit dem Bus zurück zum Hansenberg.
Der Tag hat allen sehr viel Spaß gemacht und ich denke, jeder konnte etwas für sich mitnehmen. Die Experimente waren, wie wir gegen Ende erfuhren, eigentlich für etwas ältere Schüler vorgesehen. Davon konnten wir insofern profitieren, dass wir uns vor dem Experimentieren mit neuen Inhalten auseinandersetzen mussten, sodass wir im Endeffekt mehr gelernt haben. Ebenso hatten wir die Möglichkeit, die Vielfältigkeit des naturwissenschaftlichen Berufsfeldes besser kennenzulernen.
Zusammenfassend war es ein sehr interessantes Studientagsprojekt im Bereich der Teilchenphysik und der Radioaktivität. Wir hoffen, dass die zukünftigen E-Phasen-Schüler ebenfalls die Möglichkeit haben werden, an einer solchen Exkursion teilzunehmen.