„Die wollen nur spielen“ – Unter diesem Motto führten zwei Gruppen der Theater-AG der Q3 unter der Leitung von Herrn Müller auch zwei Werke hintereinander auf: „Die Räuber“ nach Friedrich Schiller und „Freie Sicht“ nach Marius von Mayenburg. Zwei Werke die den wunderbaren Kontrast der Epochen nicht nur in der inhaltlichen Auseinandersetzung, sondern auch in der differenzierten Inszenierung zeigen.
„Die Räuber“ mit Emma Werner als Franz, Felix Zimmermann als Karl, Fedor Saurer als Vater und Katharina Godon als Amalia in den Hauptrollen überzeugte durch starken Ausdruck und wunderbare Dramatik. Das der Schulbühne geschuldete minimalistische Bühnenbild lenkte die Aufmerksamkeit besonders auf die lang geprobte Darbietung. Besonders beeindruckt zeigte sich das Publikum durch die ausführlichen Dialoge und Monologe des Franz und die Arbeit, die in diese geflossen ist.
Die Inszenierung des modernen Werks „Freie Sicht“ zeichnete sich insbesondere durch die Entindividualisierung der Hauptpersonen aus. Die Eltern eines „Sorgenkindes“, deren Dialog die gesamte Vorstellung ausmachen, werden als einen aus mehreren Personen gebildeten Organismus inszeniert. Der Streit über die Erziehung des Kindes droht zu eskalieren als auch noch ein herrenloses grünes Packet auftaucht. Eindrucksvoll dargeboten durch zahlreiche chorische Elemente und intensive Betonung. Ein interpretationsbedürftiges Werk, das zum Nachdenken anregt.
Das Publikum jedenfalls war von beiden Stücken begeistert – genau wie die Schulleitung, die den Schauspielern und der Technik nochmal gesondert dankte. Und auch Herr Müller erhielt von seiner AG ein Dankeschön für seine Mühen: Ein herrenloses grünes Packet.