Vor Weihnachten gab es für mich ein vorgezogenes Geschenk - ich erfuhr, dass die hr-Bigband zu Besuch komme und Nelly, Falk, Lukas und ich moderieren dürften. Der Musik und auch dem Bigband-Jazz besonders verbunden, habe ich mich unglaublich über diese Neuigkeiten gefreut. Im Rahmen der Schultour 2020 brachte die hr-Bigband in diesem Jahr Live-Musik an vier hessische Schulen, die jeweiligen Konzerte wurden von Schülern moderiert.
Das Team des Hessischen Rundfunks schickte uns Material, mit dem wir unsere Moderationen vorbereiteten. Mitte Januar besuchten wir gemeinsam mit den Moderatorinnen und Moderatoren aus den anderen Schulen einen Workshop im Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Dort stellten wir uns gegenseitig unsere Moderationen vor und lernten unter anderem, was einen guten Moderationstext ausmacht (er enthält relevante Informationen, ist kurz und unterhaltsam), wie die Körperhaltung auf der Bühne sein sollte (nie mit dem Rücken zum Publikum!) und was häufige Fehler beim Moderieren sind.
Anfang Februar kam ein Experte an unsere Schule. Mit der Hilfe von Stefan Hoffmann verpassten wir unseren Moderationen den letzten Schliff und lernten, nicht bloß Informationen zu vermitteln, sondern wirklich zu unterhalten. Unsere Texte ergänzten wir um lustige Wortspiele und eine entsprechende Bühnenperformance. Beide Workshops empfanden wir als unglaublich lehrreich und wertvoll.
Mit den spannungsgeladenen Klängen eines James Bond-Medleys stimmte unser Schulorchester schließlich am 19. Februar auf die Veranstaltung ein. Auch die Musicalband durfte nach dem Musical noch einmal auftreten. „The Pedestrians“ sangen ein letztes Mal den Titelsong „When We Get Famous“ von Jamie Cullum in einem Arrangement von Sebastian Faber. Danach wechselte die Bühnenbesetzung – die Musiker der hr-Bigband traten auf.
In einem abwechslungsreichen Programm präsentierten die Musiker Bigband-Arrangements von Oldschool-Jazz bis Fusion (eine Mischung aus Jazz, Rock und Pop). Zwischen den einzelnen Stücken wiesen wir in unseren Moderationen auf interessante Details der Stücke hin, gruben Fakten zu Komponisten, Arrangeuren und Musikern aus und versuchten so, unseren Mitschülern den Bigband-Jazz nahezubringen. So kam beispielsweise der Trompeter Louis Armstrong überhaupt erst zur Musik, nachdem er in einer Silvesternacht mit einem Revolver in die Luft geschossen hatte und in ein Erziehungsheim für schwarze Straßenkinder eingewiesen wurde, wo er das Kornettspiel erlernte.
In der Mitte des Programms gab es außerdem ein „Vermittlungselement Jazz“, in welchem die Musiker uns Schülern erklärten, wie Improvisation überhaupt funktioniert. Schnell war klar, dass dafür Akkorde als gemeinsame Grundlage nötig sind. Diese Akkorde durften die Schüler im Publikum selbst wählen, der Pianist versah sie mit entsprechenden Erweiterungen, der Drummer wählte einen Groove, und schon improvisierte die Rhythmusgruppe.
Nach einem ausgesprochen gelungenen Konzert verließen wir die Aula mit neuen Eindrücken. Als Moderationsteam hatten wir auf der Bühne, aber auch im Publikum unglaublich viel Spaß. Ich möchte daher an dieser Stelle ausdrücklich Herrn Twardy, Herrn Pakhomenko und Frau Rössl sowie dem Hessischen Rundfunk für das Ermöglichen des Konzerts danken. Es war uns eine Ehre, die hr-Bigband an unserer Schule willkommen zu heißen.
Juliane Walther, Q2