Am 8. Oktober 2004 fand eine Lesung von dem berühmten Schriftsteller Andrej Kurkow statt. Er kam auf Grund der Buchmesse, deren Gastland in diesem Jahr Russland war.
Andrej Kurkow ist ein ukrainischer Autor mit russischer Herkunft. Er wurde 1961 in St. Petersburg geboren, lebt aber seit seiner Kindheit in Kiew. Er absolvierte das Kiewer Fremdspracheninstitut (neben Englisch und Japanisch spricht er noch 9 weitere Sprachen!) und wollte Diplomat werden, was ihm aber „mangels Beziehungen“ nicht gelang. Nach dem Studium arbeitete er kurz als Herausgeber einer Ingenieurszeitschrift und absolvierte den Militärdienst. Danach wurde er Kameramann und begann, Drehbücher zu schreiben. Seit 1996 ist er freier Mitarbeiter bei Radio und Fernsehen und freier Schriftsteller. Nach seinen Drehbüchern, hat er bisher auch 4 Kinderbücher und 4 Romane veröffentlicht.
Heute kämpft er vor allem um die Anerkennung der russischen Autoren in der Ukraine.
Den Abend in der Turnhalle, die in grünes und blaues Licht getaucht war, eröffnete Herr Herbst mit einer kurzen Ansprache. Darauf stellte Kurkow uns sein neustes Buch, den Roman „Pinguine frieren nicht“ vor. Er begann seinen Vortrag mit einer kleinen russischen Passage, die uns sehr bewegte (auch wenn viele von uns nichts verstanden), da der Klang der Sprache eine sehr starke Aussagekraft hatte.
Das Buch selbst handelt von Viktor, der in die Antarktis vor der Mafia geflüchtet ist, es aber dort nicht lange aushält. Er sehnt sich nach seinem Pinguin Mischa an dessen Stelle er in die Antarktis geflogen ist. Deswegen fliegt er zurück nach Moskau, zu seiner Nichte Sonja, doch Mischa ist verschwunden. Nun macht er sich auf eine spannende Reise um ihn zu suchen.
Der ganze Abend war ein Erlebnis, das wir alle so schnell nicht wieder vergessen werden. Wie Herr Herbst auch am Ende gesagt hat, „Man spürt die russische Seele des jungen Autors“.
„Die Ironie und Gelassenheit!“