So, 19.09.2010

Das Kuratorium der ISH mit Ministerpräsident Bouffier als Vorsitzendem tagt an der ISH und diskutiert in Leistungskursen Politik/Wirtschaft und Chemie mit unseren SchülerInnen

Zwischen Abschiedstränen und Willkommensrufen

Koch wird verabschiedet, Bouffier begrüßt, die Robert-Bosch-Stiftung tritt in den Schulvorstand ein – und was macht die Schülerschaft? Lädt anschließend zur Diskussion…

Zweimal im Jahr tagt das Kuratorium der ISH. Hierzu kommen Vertreter der hessischen Regierung, sowie der unterstützenden Privatunternehmen auf den Berg, um über das weitere Verfahren zu beratschlagen und Zurückliegendes zu besprechen.

Doch war der Montag wohl kein typischer Kuratoriumsbesuch. In der Phase, von der die Schüler noch ausgeschlossen sind, wurde verabschiedet, begrüßt und unterzeichnet:Mit seinem Rücktritt verlässt Roland Koch als einer der Gründungsväter dieser Schule das Kuratorium – versicherte allerdings der 13c auf Anfrage jederzeit gerne wieder für eine Diskussion „zurückzukommen“. Volker Bouffier, der nun amtierende Ministerpräsident, rückt dadurch in nicht nur eine freigewordene Position nach und konnte bei dem Besuch zum ersten Mal sein Erbe begutachten.

Weiterer Neuzugang in den Reihen der Förderer ist nun auch die Robert-Bosch-Stiftung, deren Vertreterin Dr. Ingrid Hamm am Montag den Vertrag unterzeichnete und nun neben Hessen, Linde und der Commerzbank Platz nimmt.

Anschließend kam der Schulvorstand in den Geschmack angeregter Diskussionen mit der Schülerschaft. Fünf PW-Kurse und ein Chemie-LK spielten Gastgeber und warteten mit Themen, wie Nationalismus, staatlicher Eingriff in die Wirtschaftspolitik und dem Nah-Ost-Konflikt auf. So wurde mit Prof. Dr. Wolfgang Reitzle über die chemische Bekämpfung der Ölpest gesprochen, die Stiftungsvertreterin in ein Gespräch über die Notwendigkeit von privaten Stiftungen verwickelt und die Bildungsministerin Dorothea Henzler diskutierte über Hartz VI. Es waren spannende Unterrichtsstunden, in denen nicht nur die Förderer sich ein hoffentlich positives Bild von uns machen konnten – denn auch andersherum erlebte man so zum vielleicht ersten Mal den neuen Ministerpräsidenten bei einem Live-Vortrag und hatte die Möglichkeit sich ein persönliches Bild von denen machen, die man sonst nur im Fernsehen und über Pressemitteilungen zu hören bekommt.Es ist auch schön das Gefühl zu haben, dass Bouffier nicht nur in derselben Partei wie Koch sitzt, sondern auch dessen Interesse für den Hansenberg teilt: „Ich bin über eines unglücklich – dass ich so wenig Zeit habe“, lautete sein erster Satz zu Beginn der Stunde in der 13 d und er schloss mit den Worten, dass er so bald wie möglich wiederkommen möge, er hätte so viele Fragen und wollte mehr über diese Schule wissen. In der Debatte über „Nationalismus als Ursache internationaler Konflikte“ nutzte er die Zeit, um einen Schülertraum wahr werden zu lassen – vor einer Klasse stehen und selber einmal Lehrer sein. „Glühlampen gefährden die EU!“ Eine zuerst absurd klingende These machte anschließend sogar Sinn und am Ende wurde die Klasse um ihre Meinung zur Aufnahme der Türkei in die EU gefragt.

Man kann davon ausgehen, dass unsere Unterstützer aus Überzeugung an der Sache mit im Boot sitzen und den Hansenberg, genauso wie die Schüler, Eltern und Lehrer, als ein interessantes Projekt und eine spannende Erfahrung schätzen.