Am Montag, den 08. Juli 2024, machten wir uns morgens um acht Uhr von Geisenheim aus und den Rhein entlang auf den Weg nach Lahnstein, um bei Beate Stumm an einem Backworkshop im Brukerhaus teilzunehmen. Nach der Begrüßung gab uns Beate eine kleine theoretische Einführung in die vitalstoffreiche Vollwertkost. Sie sprach drei Hauptfehler der konventionellen Ernährung an: Auszugsmehle, Fabrikfette und Fabrikzucker, ging jeweils auf deren Nachteile ein, und benannte die gesunden Alternativen: Vollkorn, naturbelassene Fette und süßes Obst oder Honig. Zudem ging sie auf den Eiweißbedarf ein und betonte die Bedeutung von unerhitzten Lebensmitteln für unsere Gesundheit.
Anschließend wurden die Rezepte besprochen und Aufgaben verteilt. Das Gebackene wurde ergänzt durch Aufstriche und Frischkost. Auf dem Plan standen Blumenkohl-Karotten-Salat, Butterhörnchen, Frischkäse (ohne tierisches Eiweiß), Frischkornbrei, herzhafter Hefeteig (für Pizzaschnecken), süßer Hefeteig (für Apfeltaschen), Lauchbutter, Nougatcreme, schnelle Dinkelbrötchen, schnelles Dinkel-Roggenbrot, unordentliche Gemüsebrötchen und Zucchini-Apfel-Rohkost. Aus dem schnellen Dinkel-Roggenbrot wurde jedoch ein schnelles Einkorn- und ein schnelles Emmerbrot, weil die Schüler auch einmal alte Getreidesorten kennenlernen sollten. Da wir nur einen Tag zum Backen Zeit hatten, konnten wir leider kein Sauerteigbrot backen.
Nachdem alle Aufgaben verteilt waren, ging es in die Lehrküche. Beate zeigte uns, wo wir die Zutaten und das Geschirr finden, wie wir die Getreidemühlen bedienen und welche Hygienevorschriften zu beachten sind. Das Gewusel, Geschnibbel und Gerühre ging los! Es herrschte geschäftiges Treiben in der ganzen Küche. In jeder Ecke hatte sich ein anderes Grüppchen seinen Platz gesucht, um die Rezepte in die Tat umzusetzen. Hin und wieder hörte man ratsuchende oder hilfesuchende Rufe quer durch die Küche: „Beate! …“, teilweise sogar aus mehreren Ecken gleichzeitig. Beate blieb gelassen und ging auf alle Fragen, Probleme oder handwerklichen Fehler mit großer Ruhe ein. Zwischendurch rief sie uns immer wieder zusammen, um allen etwas zu zeigen, z. B. wie man den Hefeteig knetet, wie man die schnellen Dinkelbrötchen formt, wie man Butterhörnchen rollt usw. Da alle tatkräftig mit anpackten und sich eine neue Aufgabe suchten, sobald sie mit einem Rezept fertig waren, wurden wir schneller fertig als gedacht, räumten die Küche auf, richteten das Buffet mit den fertigen Backwerken, Aufstrichen und Salaten an und machten noch ein gemeinsames Erinnerungsfoto, bevor sich jeder nach Herzenslust bedienen konnte. Die Ergebnisse konnten sich sehen und schmecken lassen und die Erfolge in der Küche machten umso hungriger. Jeder wollte alles mal probieren.
Die Reste vom Buffet durften die Schüler einpacken und mit zurück ins Internat nehmen. Außerdem bekam jeder einen kleinen Hefter mit allen Rezepten zum Nachmachen. Auf dem Rückweg schliefen viele nach einem arbeits-, erlebnis- und vitalstoffreichen Tag erschöpft im Bus ein.
Philipp Hertling