Am 29. und 30. November füllte die Theater-AG der Q3 unter Leitung von Herrn Dr. Müller mit ihrer Inszenierung von „Die Propheten“, einem gesellschaftskritischen Stück des polnischen Autors Slawomir Mrozek, die Aula mit zahlreichen Zuschauern.
Zum Inhalt: Um angesichts einer drohenden Revolution seine Macht zu stabilisieren, möchte ein Diktator (gespielt von Benedikt Atta) seinem Volk einen Propheten vorführen. Zu seiner Missbilligung tauchen jedoch zwei sich aufs Haar gleichende Propheten (Nikolai Kowalski und Jona Lagaly) auf, die beide ihre „Echtheit“ beteuern. Der Diktator erhofft sich mit Hilfe dreier Staatsintellektueller (Philipp Brandes, Hasoor Tahir und Darius Kölsch) einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden. Doch weder diese noch sein Amtsdiener (Tim Berkholz) wissen ihm zu helfen.
In äußerst gelungenen Kostümen leisteten die Darsteller Hervorragendes: Ihnen gelang es dabei, die Charaktere überzeugend zu verkörpern und das Publikum sowohl zu amüsieren, als auch in Schock zu versetzen.
Für große Lacher im Publikum sorgte die Szene, in welcher der Diktator eine Sängerin (Finn Kentrat) engagiert, um das Volk bei Laune zu halten. Diese Szene übte gleichzeitig Kritik am Verhalten eines der Intellektuellen, welcher sich leicht von dieser schönen Dame ablenken ließ.
Das Bühnenbild, welches in Zusammenarbeit mit der Kunst-AG unter Leitung von Frau Sedo entstand, passte ebenfalls perfekt zur Darbietung und auch mit den kunstvoll gestalteten Styroporköpfen der verstorbenen Darsteller konnte optisch gepunktet werden.
Besonders begeisterte die Tatsache, dass „Die Propheten“ die Zuschauer auf eine ernste und teils auch ironische Art und Weise zum Nachdenken über vergangene Diktaturen anregte, aber das Stück gleichzeitig dafür sorgte, dass sie Gesehenes auf die heutige Welt übertragen und sich Gedanken über aktuelle politische Geschehnisse machen konnten.
Ein ganz großes Dankeschön für diese gelungene Aufführung geht an die Theater-AG und natürlich auch an Herrn Dr. Müller, der dieses tolle Projekt ins Leben rief und somit vielen Hansenbergern einen wunderbaren Abend bereitete.
Lilly Bluhm, Q1