Mi, 05.02.2025

Sensationssieg der ISH nach einem echten Krimi

Am Dienstag, dem 04.02.2025, war es für die Schachmannschaft der Internatsschule Schloss Hansenberg wieder so weit und sie machten sich zusammen mit Frau Höhn auf nach Bad Schwalbach zur Nikolaus-August-Otto-Schule, wo sie sich mit einem Hessenmeistertitel und der damit verbundenen Teilnahme an der deutschen Schulschachmeisterschaft küren lassen wollten.

Durch zwei Krankheitsfälle der Stammspieler, die erst Sonntag absagen konnten, war die Mannschaft zwar leicht geschwächt, aber sehr gut vertreten durch Jakob Basoglu und Sebastian Kulhawiec. Unerwarteterweise waren die gegnerischen Teams dieses Mal sogar stärker besetzt als je zu erwarten war. Das Gymnasium Oberursel beispielsweise war mit zwei ehemaligen und aktiven hessischen Kaderspielern fast unschlagbar gut besetzt. Ausgerechnet gegen die vermeintlichen Favoriten ging es für die ISH dann auch schon in der ersten Runde.

An allen Brettern wurde fast vierzig Minuten gespielt und dann geschah das Wunder. Unsere Schachhelden gewannen 3,5:2,5. Die Freude war so groß, dass Alex Lennart mindestens drei Minuten durch die Luft wedelte.

In der zweiten Runde war nun die Helmholtzschule Frankfurt an der Reihe. Mit einem Endstand von 3,5:2,5 konnte man hier zwar knapp, aber dennoch souverän gewinnen.

Den stärksten Gegner hinter sich und mit zwei Siegen beflügelt, ging es für die ISH dann in der dritten Runde gegen die Lichtenbergschule Darmstadt, die man zuvor im November eindeutig mit 4:2 geschlagen hatte. Sebastian verliert nach gewonnener Stellung, 0:1. Alex verliert gegen einen seiner vorherigen Schulkameraden, 0:2. Zhifei gewinnt mit einer Leichtigkeit, 1:2. Jakob gewinnt seine Partie nach langem Rumgeschiebe auch, 2:2. Frieda und Lennart sind die letztem beiden, die noch spielen. Glücklicherweise stehen beide auf Gewinn und ein weiterer Sieg ist sicher. Unter Zeitdruck patzt Lennart seine Gewinnstellung noch in ein Remis, 2,5:2,5. Frieda währenddessen macht in einer sehr komplizierten Stellung den letzten und entscheidenden Fehler in ihrer Partie und verliert. Die ISH verliert mit 2,5:3,5 gegen die Lichtenbergschule Darmstadt.

Die Stimmung: eine einzige Ruine. Durch kaum gewonnene Brettpunkte, die die vermeintliche Zweitwertung waren, und nun einem verlorenen Spiel waren die Siegesaussichten gleich null. So wurde in der Mittagspause nur leer in den Raum geschaut und kaum gesprochen. Aufgaben war jedoch keine Option. Man musste eben das Beste aus seiner Situation machen.

Auf der Fortschrittstabelle war die ISH nun 5-ter… Doch die Zweitwertung sind gar nicht die Brettpunkte, sondern Buchholz (ein Wert, der misst, wie gut die Gegner sind). Der Hansenberg hatte die höchste Buchholz, d.h. wenn sie jetzt alles gewinnen würden, hätten sie noch Chancen auf den ersten Platz.

Mit dieser neugewonnenen Hoffnung und Motivation war die Albrecht-Dürer-Schule Wiesbaden keine wirkliche Aufgabe für das Team. Mit einem 6:0-Sieg war wieder Selbstvertrauen in die Mannschaft zurückgekehrt. Unterstützt wurde dies durch das Unentschieden der zwei führenden Mannschaften, welches das denkbar beste Ergebnis für Chancen auf den ersten Platz der ISH war. Doch alle Akteure mussten in der letzten Runde mitspielen…

Die ISH traf auf die Dreiech-Schule-Langen, das Gymnasium Oberursel auf die Lichtenbergschule Darmstadt. Nur wenn Oberursel gegen Darmstadt gewinnen würde und der Hansenberg gegen Langen, hatte er Chancen auf den ersten Platz.

Wir legten mit einem 4:2-Sieg gegen Langen schnell vor und mussten nun hoffen, dass Oberursel gegen Darmstadt gewinnen würde. Nach weiteren zehn Minuten war es bei Oberursel gegen Darmstadt auch vorbei und der Endstand lautete 4:2 für Oberursel.

Ihr Glück kaum glaubend, umarmten sich die Hansenberger und schrien den ganzen Saal zusammen. Doch so klar war es noch gar nicht, denn mit 8:2 Mannschaftspunkten hatten die ISH und das Gymnasium Oberursel genau gleich viele Mannschaftspunkte. Es kam also auf die Zweitwertung an. In Brettpunkten war Oberursel ganz klar vorne, doch die Buchholzwertung konnte der Hansenberg für sich entscheiden.

Wir: Lennart Bergmann (2,5/5), Zhifei Yang (4/5), Frieda von Beckh (3,5/5), Alexander Tal (4/5), Jakob Basoglu (3/5) und Sebastian Kulhawiec (2,5/5) sind nun Hessenmeister der WK II und dürfen in Mai den Hansenberg in Karlsruhe bei den deutschen Schulschachmeisterschaften vertreten.

Einen herzlichen Dank an Frau Höhn, die uns nicht nur begleitet hat, sondern zugleich unsere größte Unterstützerin war und uns dankenswerterweise noch zum Dönerladen gefahren hat, damit wir unseren Erfolg mit einem geschmackvollen Döner in 5EG feiern konnten.